Produktion 2019

D'Jasskasse

Im Original "La Cagnotte" (das Sparschwein) von Eugène Labiche, 1864

 

Von Herzen lachen - und ein bisschen mehr
Plakat Produktion 2019 D'JasskasseEinmal pro Woche treffen sie sich zum Kartenspiel; bis das Sparschwein voll ist. Was tun mit dem Geld? Von "Vergnügen" hat jeder der Kartenspieler eine andere Idee, bis demokratisch diktiert wird: Eine Reise nach Paris soll es sein! Erwartungsfroh machen sich die braven Leute des Provinznests La Ferté-sous-Jouarre auf in Richtung der Stadt der Liebe - und landen in der Stadt der Verbrechen. Sie werden betrogen, beraubt, sogar eingekerkert, und scheitern auch sonst auf der ganzen Linie. Jeder Traum wird zum Albtraum, jedes begonnene Lusterlebnis verkehrt sich in sein Gegenteil, immer tiefer verirren sich die Provinzler im Grossstadtdschungel. Doch je schneller dieser Reigen von Pannen, Peich und Pleiten sich dreht, je tragödienhafter der Schmerz der braven Leute wird, umso lustiger wird das alles - fürs Publikum.

 

Zumindest auf den ersten Blick: Es ist zum Umfallen komisch, wie die unmöglichsten Gegenstände - ein Seil mit einer Glocke, ein Meissel, ein Pickel - erscheinen. Oder wie sich Monsieur Cordenbois ein Korsett schneidern lässt, auf dass sich sein hängender Bauch zu einem stolzen "Charakterbauch" wölbe, was die Chancen von Monsieur bei einer ganz bestimmten Mademoiselle erhöhen soll. Auf den zweiten Blick aber geht es um mehr als um lustig: Diese Gemeinschaft, so stellt sich heraus, ist gar keine. Von Demokratie keine Spur. Auf Gemeinschaftskosten verfolgen alle Mitglieder der Kartenrunde nichts als ihre Eigeninteressen. Sie wollen das beste nur für sich allein - und stürzen kollektiv ab dabei. Erst dort, im Total-Absturz, als die letzte gemeinsame Münze in die Kanalisation gerollt ist, finden die Einzelkämpfer zueinander. Erst jetzt, in tiefster Not, erkennen sie, was sie aneinander haben und was sie füreinander bedeuten. So steht's zwar nicht im Original von Eugène Labiche, aber in der für die Theatergesellschaft Malters geschriebenen Fassung von Gisela Widmer: Nach einer Nacht in Schubkarren, hungrig, frierend und verlassen von Gott und der Welt, werden die Leute von La Ferté-sous-Jouarre zur Schicksalsgemeinschaft. Und finden jetzt nicht nur das Glück, sondern sogar die Liebe. Doch weder Glück noch Liebe sind von Dauer. Denn überraschend kommt ein Haufen Geld über die Mittellosen. Und das Spiel, die Zänkereien - selbst die Zahnschmerzen von Monsieur Champbourcy - beginnen von neuem. Gisela Widmer

 

Stückbearbeitung Gisela Widmer
Regie Livio Andreina
Ausstattung Anna Maria Glaudemans
Musik Sergej Simbirev (Kompositon, Akkordeon)
  Linda Gisler (Cembalo, Gesang)
Lichtdesign Martin Brun
Grafik Thomas Küng

 

Regieassistenz Ruth Steiner Produktionsleitung Daniela Gisler Theaterleitung Barbara Husmann Bühnenbau Melas Furrer Tribüne Fritz Steiner, Elias Emmenegger Technische Betreuung Licht, Ton Markus Keller, Markus Thürig Requisiten Charlotte Geisseler, Cornelia Schmid, Chris Schmid Maske Yolanda Kramer, Kostümbetreuung, Garderobe Veronika Frei Theaterbistro Raphaela Hug, Petra Schröter Finanzen Lucas Eiholzer Vorverkauf, Abendkasse Cornelia Schmid Sponsoring Nina Delb-Hubacher Öffentlichkeitsarbeit, Medien, Werbung Tamara Zanchetti Fotos Lucas Eiholzer Website Lucas Eiholzer, Silvia Bucher Administration Silvia Bucher Archiv Peter Bühlmann

 

Spielerinnen und Spieler Maria Birri, Miriam Berger, Lisa Birrer, Elias Emmenegger, Jörg Gilli, Kira Girolimetto, Franz Graf, Markus Keller, Marcel Küttel, Markus Reust, Angelika Schneider, Yves Schwarzentruber, Tamara Zanchetti